NORWEGENRUNDREISE 2003
FOTOS
Freitag, 6. Juni
Abfahrt in Villach um 14 Uhr. Die Fahrt ging über die Tauernautobahn, Salzburg und München bis nach Nürnberg, wo wir gegen 21,30 bei untergehender Sonne nach genau 650 km für die Nacht bei einer Autobahntankstelle blieben. Die Fahrt war problemlos, es ging flott voran. Auf Ö3 und Bayern3 wurde immer wieder über Blockabfertigung und 10 - 26 km Stau Richtung Süden berichtet. HiHi, die Richtung ist entscheidend !
Samstag, 7. Juni
Heute steht das restliche - und größte Stück am Programm. Richtung Hannover, an Hamburg vorbei überqueren wir bei Flensburg die Grenze nach Dänemark. Und weil es sich so gut fährt, bleiben wir erst ca. 50 km vor Arhus über die Nacht bei einer Tankstelle stehen. Wir speisen gebackenen Fisch, schauen noch ein bissl ins TV. 1.389 km haben wir hinter uns. Und keine Wolke war bisher am Himmel, es war sehr sommerlich.
Sonntag, 8. Juni - Vatertag
Leicht bewölkt, als wir gegen halb 10 weiterfahren. Ziel ist die Fähre in Hirtshals, bis dorthin sind es noch 211 km. Bei sehr wenig Verkehr kommen wir gut voran und sind um 12 Uhr am Ziel. Mit einer neuen Erfahrung: es gibt tatsächlich über 200 km Autobahn, wo nicht gearbeitet wird und auch kein Gegenverkehrsstück zu bewältigen ist. Da der Diesel ist in DK um einiges billiger als in Norwegen, tanken wir natürlich voll, bevor wir einschiffen. Den Hund müssen wir leider im WoMo lassen, er hat es aber gut überstanden. Bei strahlendem Sonnenschein und gut 25 Grad verlassen wir Dänemark. Kaum auf dem Sonnendeck angekommen, eine Durchsage: Der Fahrer vom Auto mit dem Kennzeichen VI ... soll zum Auto kommen! Was ist denn jetzt los? Nix war los, das Personal hat nur überprüft, ob das Gas auch tatsächlich abgedreht ist - hab ich gemacht. Nur ist bei uns noch ein bissl Abwärme spürbar gewesen und da hat er gedacht und zur Sicherheit ... Ein Besuch im Duty-Free-Shop und ein paar ausgedehnte Spaziergänge auf dem riesigen Fährschiff lassen die 4,5 Stunden rasch vergehen. In Kristiansand ist es trüb, es hat vor unserer Ankunft geregnet. Wir verlassen den Hafen ohne jegliche Zollkontrolle. Naja, wenn ich das vorher gewusst hätte, wären nicht nur 2 Paletten Bier an Bord :-(( Wir fahren noch so an die 30 km Richtung Stavanger, wo wir bei Mandal auf dem Parkplatz des Strandbades über Nacht bleiben. Schon diese wenigen Kilometer lassen uns erahnen, welch tolles Land wir die nächsten Wochen bereisen werden. Es ist lau und leicht bewölkt. Und ziemlich hell, während ich diese Zeilen schreibe. Es ist fast 22 Uhr, der mp3-player spielt grad "Hey Jude", ich summe leise mit und denke an das Paul McCartney Konzert vor einigen Wochen in Wien. Kilometerstand bei der Fähre in DK: 1.600
Dienstag, 10.Juni
In der Nacht hat es teilweise wieder ziemlich fest geregnet. Als wir um 8 Uhr erwachten, schien schon wieder die Sonne durch die letzten Wolkenreste. Unser nächstes Ziel war der südlichste Punkt von Norwegen: der Leuchtturm von Lindesnes. Dort steht ein Wegweiser, der uns die Entfernung zum Nordkap zeigt: 2550 km. Naja, da haben wir noch einige km vor uns. (Tatsächlich wurden es 4.393). Es war wunderbar sonnig, aber windig. Zurück auf die Hauptstraße Richtung Stavanger, dann einen Abstecher nach Egersund. Sehr nettes Städtchen mit Fischfabrikgeruch. Wieder zurück auf die Hauptstraße und vor Algard nach rechts und den Hogsfildenfjord mit der Fähre überquert (77 NOK). Es sind von hier nur mehr wenige Km bis zum "Zwangscamp" von Preikestolen. Mit ca. 50 anderen Campern stehen wir hier über Nacht, es ist angenehm warm. Für morgen ist die ca. 2stündige Wanderung zum 600 Meter hohen Felsen angesagt. Hoffentlich passt das Wetter, es war heute den ganzen Nachmittag eher trüb. km-Stand: 2231
Mittwoch, 11. Juni
Bei teilweise heftigem Regen, aber auch wieder Sonnenschein machen wir uns vor Schulbeginn auf den Weg nach Bergen. Leider ist der direkte Weg zwex Tunnelarbeiten gesperrt, so müssen wir einen Umweg von fast 50 km machen. Es ist aber kaum Verkehr und wir kommen gut voran und erreichen gegen Mittag die Stadt. Camperstellplätze gibt es nicht, daher parken wir etwas außerhalb vom Hafen und machen uns zu Fuß auf den Weg. Am Hafen entlang den berühmten Hanse-Häusern, dann der Fischmarkt (mit einigen Kostproben), die andere Seite des Hafens - und Bergen war erledigt. Museum besuchen wir keines, ist nicht unser Revier. Dafür einen Supermarkt, um ein paar Vorräte einzukaufen. Aber KEIN Bier. Eine 0,5 l Dose Heineken kostet tatsächlich 3,50 €. Und das ist doch ein bissl viel. Gegen Abend verlassen wir Bergen und fahren auf der 39er noch bis nach Oppledal, wo wir mit der letzten Fähre um 21 Uhr (101,-) nach Lavik übersetzen. Die Straße hierher ist ein Erlebnis. Teilweise direkt am Fjord, dann wieder durch steile Tunnel den Berg hinauf bis auf ca. 300 Meter Seehöhe), oben durch eine Landschaft wie in 3000 Meter Höhe, dann wieder steile und lange Tunnel hinab. Und das selbe wieder von Vorne. Gegen Abend hat es wieder zu regnen begonnen, wir stehen auch diese Nacht auf dem Parkplatz einer Schule. Jetzt um 22,15 scheint wieder die Sonne durch die Wolken, bald danach beginnt es wieder zu regnen. km-Stand: 2484
Donnerstag, 12. Juni
Es hat die ganze Nacht teilweise fest geregnet, auch am Vormittag ist es nicht anders. Auf der E39 fuhren wir über Sande nach Forde und weiter nach Olden, von wo es noch 20 km bis zum größten Gletscher Norwegens, dem Briksdalsbreen sind. Ein ca. 45minütiger Fußmarsch (es regnet nicht mehr) bringt uns direkt an die Gletscherstirne, wo Brigitte die Festigkeit des Eises testet: Der Aufprall hat dem Eis nix getan, nur an ihrem verlängerten Rücken war ein blauer Fleck zu finden - am nächsten Tag. Sehr imposant! Wir bleiben über eine Stunde oben und genießen den Gletscher. Am späteren Nachmittag geht es auf der E15 weiter durch viele Tunnel, die alle sehr lang sind und steil bergauf führen, über einen 1030 Meter hohen Pass, Schnee liegt links und rechts der Straße, auf den Seen ist noch ein halber Meter dick Eis. Und auf der anderen Seite wieder steil und mit zig Serpentinen hinunter bis Geiranger. Für morgen ist die Fährpassage geplant, schon allein wegen dem hoffentlich sonnigeren Wetter und der wunderbaren Aussicht im berühmtesten Fjord Norwegens. Die Nacht verbringen wir kurz vor Geiranger auf einem Parkplatz am Straßenrand mit herrlicher Aussicht auf den Fjord. Und regnen tut es schon die längste Zeit nicht mehr. km-Stand: 2832
Freitag, der 13. Juni
Mit der Autofähre (270,-) fahren wir bei teils Sonne, teils Nieselregen durch den Geirangerfjord. Echt sehenswert, besonders die vor Jahren verlassenen einzelnen Bauernhöfe - mitten im Niemandsland. Am Ende des Fjordes fahren wir auf der 60er weiter, 2 Fähren (180,-) und landen in Alesund. Nach einer ausgiebigen Runde bei Sonnenschein und angenehmen 22 Grad durch die sehr schöne (interessanter, viel beeindruckender als Bergen) und saubere Stadt (inkl. fast 500 Stufen auf den Aussichtspunkt) geht es weiter nach Norden, Molde ist unser nächstes Ziel. Die Fähre dorthin ist die bisher Längste (111,-). Die letzte Fähre noch (74,-) und wir sind in Kristiansund angelangt. Wir finden nahe dem Stadtzentrum einen freien Parkplatz, der Fernseher geht in Betrieb. Stadtbesichtigung ist für morgen Vormittag angesagt. Jetzt um 22,30 ist es trüb, aber es regnet nicht. km-Stand: 3077
Samstag, 14. Juni
Blue Sky schon in aller Früh. Wir fahren ein bisschen kreuz und quer durch Kristiansund, wo es eine sehr imposante Brücke gibt. Dann machen wir uns auf die Strecke nach Trondheim. Die Gegend gibt wieder sehr viel her, beeindruckend ist auch ein über 5 km langer Tunnel, der unter einen Fjord durchführt (96,-). Leider hatte der Autopilot eine Störung, wir kamen erst ca. 30 km zu spät drauf, dass ich die kürzere Strecke nach Trondheim verfehlt hatte. Zurückfahren zahlte sich nicht aus, so fuhren wir halt über Oppdal, was im Endeffekt ca. 80 km weiter war. Dafür aber ohne Fähre. Auf der E6 ging es zügig - und bei blauem Himmel - bis nach Trondheim. Wir stellten das WoMo auf einem Parkplatz hinter dem Krankenhaus ab und machten uns auf die Socken. Schöne Altstadt, ein sehr belebter Hauptplatz, ein wunderschöner gotischer Dom, sehr interessante alte Speicherhäuser und eine Festung am Berg. Es ist angenehm warm und fast wolkenlos bei ca. 15 Grad. Jetzt um 22 Uhr steht die Sonne noch immer ziemlich hoch am Himmel, einfach ein Genusswetter. km-Stand: 3400
Sonntag, 15. Juni    
Wunderschönes Wetter, angenehme Temperatur. Heute geht es auf der E6 nach Norden. Beim Namsen Laksakvarium bleiben wir stehen, ich schau mir alleine und um eindeutig viel zu teure 60,- die Lachsschleuse und den angeblichen Wasserfall beim Stauwerk an. Ein kurzer Rundgang noch durchs Lachsmuseum, dann geht es weiter. Nächstes Ziel ist der Namsskogan Familienpark bei Trones, wo wir Elche, Rentiere, Bären, Strauße und anderes Getier besichtigen. Um ca. 18 Uhr erreichen wir die Gebietsgrenze Nord-Norge-Porten, wo ein quer über die Straße stilisiertes Polarlicht gespannt ist. Gleich nebenan ist ein schöner Parkplatz, wo wir über die Nacht bleiben. Um 19 Uhr läuft der Formel 1 Grand Prix von Kanada, die Sonne scheint noch um 23 Uhr, als ich gegen halb 3 Uhr aus dem Fenster sehe, scheint sie schon wieder. km-Stand: 3696
Montag, 16. Juni
Leicht bewölkt und kühl, als wir kurz nach 9 aus dem WoMo steigen. Auf der gut ausgebauten E6 fahren wir Richtung Mo i Rana. Ich übersehe den riesigen Wasserfall von Laksfors, bei dem ca. 700 m³ Wasser 17 Meter in die Tiefe stürzen. Daher drehen wir um und fahren die knapp 30 km zurück. Hat sich ausgezahlt. Weiter dann nach Mojsen, wo wir eine kleine Stadtrunde fahren bzw. gehen. Die kleine Gasflasche ist leer geworden und so machen wir uns auf die Suche nach Ersatz. Was gar nicht so einfach ist. Von einer Tankstelle zur anderen, schließlich erfragen wir die Füllstation. Dort erfahren wir, dass es für heute schon Schluss ist (15 Uhr), wir sollen morgen wiederkommen. Ha Ha. Versuchen wir unser Glück halt in der Industriestadt Mo i Rana. Die E6 führt durch viele Wälder, entlang an Bächen, kleinen Wasserfällen und durch ausgedehnte Birkenwälder. Ab und zu ein paar Häuser, sonst Natur und Landschaft pur. Bei der 1. Shell-Tankstelle in Mo i Rana frage ich nach Propangas, werde zu Shell am anderen Ortsende verwiesen. Dort erfahre ich, dass es in Norwegen andere Ventile gibt und ich mir eine Flasche kaufen müsste. Kosten würde der Spaß ca. 1.500,- NOK. Nö DANKE. Bei einer Stat-Oil Tankstelle erfahre ich, dass es auch die Möglichkeit gibt, eine Flasche zu mieten und vor der Ausreise aus Norwegen wieder zurückzugeben und die Kaution zurückzubekommen. Jetzt muss halt so eine Vermietstation gefunden werden. Aber erstmals steht der Polar-Circle am Programm. Von Mo i Rana fahren wir wieder durch wild romantische Landschaft und erklimmen das 690 Meter hohe Plateau, auf dem noch viele Schneefelder zu sehen sind. In dieser schier unendlichen Weite markieren Steinsäulen mit Globus den Polarkreis: 66° 33'. Es ist sehr frisch, außerdem weht der Wind ziemlich stark, ab und zu kommt die Sonne durch. Ein kurzer Spaziergang, ein paar Ansichtskarten verschickt, das war's. Zu sehen ist nicht viel, die Birkenwälder wurden immer karger und nahmen schon bizarre Formen an, das Plateau selber ist völlig unbewachsen. Aber es ist schon ein gutes Gefühl, den Polarkreis zu überqueren. Weiter geht es Richtung Norden, langsam wird der Birkenwald wieder dichter, geht in Föhren- und Fichtenwald über. Kurz vor Rognan finden wir einen guten Platz für die Nacht, Astra ist auch noch zu empfangen -Stand: 4112
Dienstag, 17. Juni
Es tröpfelt in der Früh, wird aber bald besser. Bei Sonnenschein und Regen fahren wir von der E6 links auf die 812. Unser erstes Ziel ist heute Saltstraumen. Hier ist der größte Mahlstrom der Welt zu bewundern. Die Wassermassen, die zwischen Ebbe und Flut ausgetauscht werden, müssen hier durch eine 150 Meter "breite" Enge. Mit 30 - 40 km/h wird das Wasser durchgepresst. Das Meer brodelt richtig, riesige Strudel entstehen. Und viele Fischerboote sind in der Nähe, um die mit dem Wasser in den Fjord getriebenen Fische zu angeln. Wir hatten Glück und kamen etwa 2 Stunden vor dem Höhepunkt des Durchflusses an. Herrlicher Ausblick bei viel Sonnenschein auch von der ca. 60 Meter hohen Brücke. Weiter geht es nach Norden, bei Fauske treffen wir wieder auf die E6. Durch richtiges Niemandsland - beeindruckend schöne Seen, Birkenwälder, Hochmoore - geht es ca. 120 km bis nach Ulsvag. Hier biegen wir links auf die 81, Ziel ist Skutvik, wo die Fähre auf die Lofoten ablegt. Da unser WoMo unter 6 Meter lang ist, zählt es wie bei allen anderen Fähren auch als PKW. Was die Sache ziemlich verbilligt. Während wir für die Überfahrt 267,- bezahlen, kostet es für ein 6,5 Meter WoMo knapp 600,-. Die 2stündige Überfahrt ist ein Traum. Wolkenloser Himmel, dunkelblaues Meer. Schon von weitem erkennt man die schroffen Felsspitzen des Gebirgszuges. Um 21 Uhr sind wir in Svlovaer, suchen uns einen Platz für die Nacht. Jetzt um 22,35 ist es noch immer wolkenlos und die Sonne strahlt auf den netten Ort. Heute ist der 4. Tag hintereinander mit herrlichem Wetter. So soll es auch sein - und hoffentlich bleiben. km-Stand: 4442
Mittwoch, 18. Juni
Wolkenlos und warm auf den Lofoten. Wir fahren auf der E10 Richtung Süden, biegen auf die 815 ab und genießen die herrliche Küste. Flache Steinstrände, Wälder, Stauden. Und ein wunderbar blaues Meer. Bei Leknes wechseln wir auf die Westküste und verbringen bei Utakleiv ein paar Stunden am weißen Sandstrand. Eine Schulklasse hat Wandertag, baden geht aber niemand. Ich teste das Wasser, mache aber nach wenigen Schritten einen Rückzug. Unser Hund entdeckt ein paar Schafe und macht sich auf die Jagd. Ich hinterher. Nach ca. 300 Meter steht das Mutterschaf schützend vor dem Jungen und Jeannie weiß nicht so recht, was sie mit der gestellten Beute anfangen soll. Die Kinder der Schulklasse haben sich auf alle Fälle köstlich amüsiert - schon als sie mich beim Verfolgen des Hundes beobachteten. Am späteren Nachmittag machen wir uns wieder auf die Reise nach Norden. Es geht flott dahin - wir trinken auch einen sogenannten Blümchenkaffee in einem sehr nettem Lokal - durch wie immer wunderbare Landschaft. Mit der Fähre nach Melbu (100,-), ich hätte 80%igen Stroh Rum verkaufen können. Ist gut für den Tee im kalten Winter, sagt uns der Ticketverkäufer. In Sortland, 25 km weiter, müssen wir eine Entscheidung treffen. Erst war gedacht, Richtung Narvik zu fahren. Aber ich lese im Reiseführer, dass in Andenes, ganz oben am Nordspitz der Vesteralen (Inselgruppe nördlich der Lofoten), eine Walsafari angeboten wird. Kurzes Überlegen, und wann hat man schon zu so etwas Gelegenheit. Also, auf zu den Walen. 98 km sind es bis nach Andenes, knapp 1 1/2 Stunden geht es zügig durch Hochmoore und flache bis hügelige Landschaft. Um 22 Uhr 15 sind wir schließlich am Ziel und parken in der Nähe der Walstation beim großen Leuchtturm. Als wir uns gegen Mitternacht in die Betten werfen, steht die Sonne noch immer am Himmel. Und wolkenlos ist es auch. km-stand: 4815
Donnerstag, 19. Juni
Da das Ticketbüro schon um 8 Uhr öffnet, richte ich mir den Wecker für halb 8, bin aber schon kurz vorher munter. Brigitte hat keine Lust auf die Walsafari, schon deshalb, weil vor hohen Wellen gewarnt und die Einnahme von Anti-Seekrankheit-Tabletten empfohlen wird. OK, mach ich's alleine und ohne Tabletten, weil die ermüden und wir wollen ja nachher noch weiterfahren. Das Ticket kostet 685,-, im Preis ist auch eine Führung durchs Museum, sowie Kaffee, Suppe und Gebäck an Bord enthalten. Um halb 9 beginnt die einstündige Einweisung, um 10 Uhr ist dann Start. Wir fahren ca. eine 3/4 Stunde Richtung offenes Meer und treffen auf ein größeres Rudel Grindelwale. Aber unser Ziel sind die Pottwale. Mittels Unterwassersonar ist bald einer aufgespürt und wir nähern uns dem Koloss, der keine 100 Meter neben uns auftaucht und gewaltige Wasserfontänen aus seinem Nasenloch bläst. Und auf einmal taucht er unter. Die gewaltige Schwanzflosse in die Höhe - und weg ist er. Wir warten 25 Minuten, bis er wieder auftaucht. Das selbe Schauspiel nochmals, wieder die Schwanzflosse in die Höhe und ab in die Tiefe. Beim 2. Mal haben wir alle die Fotoapparate und Videocams in Position. Nach über 5 Stunden auf teils sehr stürmischem Wasser treffen wir in Begleitung von vielen Möwen wieder in Andenes ein. Müde, leicht seekrank, (wie macht das der Matrose im Ausguck nur ???) aber um ein tolles Erlebnis reicher. Die Reise geht zurück nach Sortland, dann auf der E10 Richtung Narvik. Es ist sehr warm, einige Kumuluswolken stehen am Himmel. 60 km vor Narvik bleiben wir auf einem Parkplatz für die Nacht. Km-Stand: 5055
Freitag, 20. Juni
Die gestrige Bootsfahrt war doch anstrengender als ich dachte. Habe bis 10 Uhr tief und fest geschlafen. Wir machen uns wie üblich bei Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen auf die 60 km-Reise nach Narvik, das eigentlich nicht sehenswert ist. Eine reine Industriestadt mit dem Charme der 60er Jahre. Und nur einem richtigen Fotomotiv. Ein kurzer Besuch  im Kriegsmuseum und ein Bummel (mit T-Shirt, kurzer Hose, Sandalen) durch die "Altstadt", das war es schon wieder. Nach einer guten Stunde sind wir wieder unterwegs auf der E10. Tromsö lassen wir aus, auf der sehr schön ausgebauten E10 kommen wir bei leicht bewölktem Himmel flott voran. Heute wieder viele Kilometer entlang von sehr schönen Fjorden und Birkenwäldern, die Gegend ist ziemlich dünn besiedelt. Gegen Abend erreichen wir Alteidet, wo ein kurzer Abstecher zum einzigen europäischen Festlandgletscher, der direkt ins Meer kalbt, empfohlen wird. Leider sind zu wenig Touristen da, so fährt das Motorboot heute nicht mehr - und zu Fuß wären es 2 Stunden. Beim Bootsführer kaufe ich einen halben Kilo frischen Lachs aus dem Fjord (50,-) und erfahre, dass heute am Vormittag ein riesiges Stück vom Gletscher abgebrochen ist - eine belgische Gruppe hatte das Glück (gerade mit dem Boot ein paar 100 Meter vor dem Gletscher) und war VERY AFRAID, sagte der Kapitän. (ich sage, die haben sich sicher angemacht oder so ...). Die Nacht verbringen wir an einem ruhigen Parkplatz gemeinsam mit einem Englischen Ehepaar an einer Seitenstraße, es ist fast wolkenlos. Heute war der erste Tag, wo wir ziemlich viel gefahren sind. Km-Stand: 5552
Samstag, 21.6.
Wieder haben wir wolkenlosen Himmel und sehr angenehme Temperaturen, sodass wir im Freien frühstücken. Die 80 km nach Alta sind bald erledigt, leider führt der Fluss, auf dem es mit kleinen Ausflugsbooten zum großen Canyon geht zu viel Wasser, weshalb keine Fahrten möglich sind. Zügig geht es Richtung Norden, Hammerfest entgegen. Die Landschaft wird immer karger. Von Kvalsund, wo eine riesige Brücke über den Fjord führt, geht es auf ein Hochplateau von ca. 300 Meter Höhe. Fast 30 km Ebene, kaum Vegetation. Ein paar Radfahrer kommen uns entgegen, auch mehrere Womos. So eine einsame Gegend, aber wunderschön zu durchfahren, es gibt auch die eine oder andere Hängebrücke - das wär was für Andrea ;-)). Am späten Nachmittag erreichen wir Hammerfest und stellen uns mangels anderer Plätze auf den Campingplatz hinter der Shell-Tankstelle (120,- ohne Strom) mit herrlichem Ausblick auf Hammerfest. Dieser Camp ist der einzige Ort in Hammerfest, wo man die Mitternachtssonne beobachten kann, er liegt auf einer Anhöhe ca. 50 Meter über dem Meer. Ich spaziere auf den Aussichtspunkt in ca. 80 Meter Seehöhe, nochmals ein sehr schönes Panorama. Ein kleiner Bummel durch die Stadt, dann wieder ins WoMo. Es ist den ganzen Tag wolkenlos und sehr warm. Jetzt nach 22 Uhr allerdings schon etwas kühler, wir haben uns ins Auto zurückgezogen, nachdem wir den ganzen Nachmittag und bis nach 21 Uhr vor dem WoMo in der Sonne gesessen sind. Ich warte bis 0,00 Uhr und ersteige den Hügel am Camp und beobachte bei wolkenlosem Himmel die Sonne. Auch um 1 Uhr, was ja eigentlich erst Mitternacht ist, steht die Sonne wunderschön am fernen Horizont. Und ab 1/4 2 wird es schon wieder merkbar heller und ich kämpfe mit dem Einschlafen. Km-Stand: 5788
Sonntag, 22.6.
Leicht bewölkt und warm. Heute stehen die 210 km bis zum Nordkap am Programm. Durch einsame und noch einsamere Gegend kommen wir rasch voran, es ist kaum Verkehr - und bald wieder wolkenlos. Wir erreichen den  über 7 km langen Nordkaptunnel (186,-), er führt zuerst 2 km steil bis auf über 200 m unter den Fjord in den Berg hinab, dann 3 km eben dahin und schließlich wieder 2 km steil ans Tageslicht. Die Vegetation wird immer weniger, bis sie schließlich ganz verschwindet - wir sind am Nordkap (Eintritt inklusive Parkgebühr für 48 Stunden 370,- pro Person). Nebelschwaden ziehen durch die Luft, keine Sonne, dafür aber Wind. Wir besichtigen das in den Fels gebaute Zentrum mit Restaurant, Kapelle, Videoraum usw. und ziehen uns ins WoMo zurück, um auf besseres Wetter zu warten. Um 20 Uhr ist es dann soweit, der Nebel verzieht sich und schon bin ich mit Digi- und VideoCam unterwegs. Fantastischer Ausblick aufs offene Nordmeer, die steilen Felsen, die Brandung 300 Meter tief unten. Einfach zum satt schauen und die karge Vegetation zu bewundern. Die Sonne hat sich leider nicht gezeigt, trotzdem zufrieden und glücklich ins Bett. Km-Stand: 5993
Montag, 23.6.
Auch in der Früh ist es bewölkt, nur im fernen Westen zeigt sich blauer Himmel. Um die Mittagszeit machen wir uns wieder auf den Weg, nicht ohne nochmals die Aussicht genossen zu haben. Es geht wieder durch den Nordkaptunnel (wieder 186,-) Richtung Süden, auf der E6  weiter nach Lakselv. Unterwegs kaufe ich bei einem Stand am Straßenrand eingelegten Stockfisch (in Zwiebel, Tomaten, Essig und Öl), dann durch überhaupt nicht besiedelte Gegend bis nach Karasjok, wo wir die Nacht verbringen. Unterwegs finden wir den letzten Rest von einem Rentier, gestern bei der Anreise war noch viel mehr da - und besonders Möwen, die sich sattgefressen haben. In Karasjok esse in dann in einem Samen-Lokal Bido, das ist Rentiereintopf. Schmeckt herrlich, Banausen würden es als Forzbohneneintopf bezeichnen (Hallo Peter, hier hast Du Deine so sehnsüchtig erwartete Erwähnung im Reisebericht !). km-Stand: 6261
Dienstag, 24.6.
Nach Besichtigung des Samen-Dorfes (je 95,-) geht es weiter nach Kautokeino, 40 km später sind wir an der Finnischen Grenze. Das Wetter war bisher super, nur bei der ca. 1stündigen Fahrt über Enontekiö nach Karesuand an der Schwedischen Grenze regnete es zur Abwechslung wieder. Die restlichen 108 km für heute nach Vittangi haben wir wieder großteils Sonne. Die gesamte heutige Fahrt war sehr "abwechslungsreich". Zuerst an die 100 km Birkenwälder links und rechts, dazwischen viele Seen. Dann haben sich die Birkenwälder mit Fichtenwäldern abgewechselt, auch so für 100 km. Die restliche Strecke waren dann gemischter Birken- und Fichtenwald. Und wieder viele Seen. Bei einem kurzen Halt zwecks Foto fand ich ein Rentiergeweih am Straßenrand. Achja, auch ein paar kleine Dörfer (um die 5 Häuser) waren entlang der teilweise recht holprigen Straße. Die linke Straßenseite hat den Zweikampf mit ca. 85 : 83 Seen bzw. Teichen knapp gewonnen. Die Nacht verbringen wir am Parkplatz des östlichen Friedhofes von Vittagni, es war ein sehr  ruhiger Platz ;-) km-Stand: 6641
Mittwoch, 25.6.
Wieder einmal blauer Himmel. Wir fahren ein Stück, bis wir wieder auf die E10 treffen und biegen nach Kiruna ab. Nette Stadt, viel los. Als wir nach dem Bummel wieder zum WoMo kommen, können wir der örtlichen Polizei bei einer Alkomat-Kontrolle zuschauen. Jedes zweite Auto wird aufgehalten, ein kurzer Blaser ins Röhrchen, alle sind unter den erlaubten 0,2 Promille. Wie geht das bloß? Wir verlassen Kiruna und machen einen Abstecher nach Jukkasjervi, wo in den Wintermonaten das berühmte Eishotel steht. Jetzt ist nur ein Besuch im Eismuseum (je 90,-) möglich, vom Hotel sind nur mehr ein paar Eisbrocken zu sehen - und Brigitte sagt, sie hat das Eis NICHT schmelzen lassen. Auf der E10 dann weiter nach Gällivare, Rentiere am Straßenrand sind sehr oft zu sehen. (kurze Stadtbesichtigung), dann auf der 45er nach Jokkmokk, 12 km vor dem Polarkreis. Hier verbringen wir die Nacht auf einem wunderschönen Platz direkt am See. Ich kaufe im Geschäft getrocknetes Rentierfleisch, die Inlandsbahn macht Halt, und gegen Mitternacht ist ein schon fast kitschig-schöner Sonnenuntergang zu beobachten. Von der Mitternachtssonne sehen wir nichts, im Westen ist eine Hügelkette, die die Sicht auf die Sonne ab 23 Uhr 45 versperrt. km-Stand: 6981
Donnerstag, 26.6.
Wetter wie gehabt. Zum Frühstück gibt es getrocknetes Rentierfleisch. Schmeckt sehr gut. Wir überqueren den touristisch kaum vermarkteten Polarkreis (Kaffeehaus und Souvenirshop, offen von 9 - 18 Uhr) und fahren weiter nach Arvidsjaur, wo wir auf Kaffee und Kuchen einkehren. Kurze Besichtigungsrunde, dann geht es weiter. So wie gestern auch heute durch Natur pur, viele Birkenwälder, auch Föhren und Fichten stehen am Straßenrand. Und alle paar Kilometer auch Rentiere. Bei Skelleftea kommen wir wieder in Küstennähe und machen uns auf die Suche nach einem Platz am Strand. IRRTUM. Nichts ist mit Strandleben, kein Weg führt auch nur in die Nähe vom Wasser. Nach ca. 35 km Suche geben wir es wieder auf und fahren auf der E4 nach Süden, wo wir bei Lövanger wieder einmal eine Nacht bei einer Kirche samt Friedhof verbringen. Der ganze Tag war sehr sonnig und warm. In einer Ortschaft hat ein digitales Thermometer 25 Grad angezeigt. km-Stand: 7342
Freitag, 27.6.
Heiter bis Wolkig, wir fahren so ca. 2 Stunden und legen uns dann nach Umea für 2 Stunden an den Strand. Um 17 Uhr sind wir 10 km südlich von Sundsvall, wo wir für die Nacht stehen. Die Landschaft war heute abwechslungsreicher, Seen und Meer, auch 2 Elche am Straßenrand gesehen - leider keine Möglichkeit für ein Foto. km-Stand: 7708
Samstag, 28.6.
Auf der E4 weiter nach Hudiksvall, dann auf der 84er nach Ljusdal und über Bollnäs wieder auf die E4. Zwischen Uppsala und Stockholm verbringen wir die Nacht. km-Stand: 8119
Sonntag, 29.6.
Die restlichen 55 km nach Stockholm sind rasch erledigt, wir parken direkt am Hafen und machen uns mit einem Ausflugsschiff auf Besichtigungstour. Sehr informativ, sehr interessant. Anschließend machen wir einen Spaziergang um den Königspalast, wo wir gerade rechtzeitig zur Wachablöse-Zeremonie kommen. Das Mittelalter lässt grüßen ... Nach 16 Uhr verlassen wir die Stadt und fahren bis nach Norrköping, wo wir am Parkplatz des örtlichen Freibades übernachten. km-Stand: 8280
Montag, 30.6.
Heute steht eine etwas längere Etappe am Programm, wir wollen uns Malmö nähern. Auf der eher langweiligen Autobahn kommen wir gut voran, fahren am sehr schönen und riesig großen Vättern-See entlang und sind am Abend ca. 50 km vor Malmö. Als Standplatz bietet sich der Parkplatz von einem großen Blumenhändler an, ich spaziere die 2 km in das Dorf, um einzukaufen. km-Stand: 8572
Dienstag, 1.6.
Wir fahren an Malmö vorbei und kommen zur Riesenbrücke (35 EUR), die Schweden mit Kopenhagen verbindet. Am Stadtrand finden wir einen Camper-Parkplatz und machen uns zu Fuß auf den Weg ins nahe Stadtzentrum. Als es ziemlich fest zu regnen beginnt, gehe ich zurück und hole das Auto. In der Nähe der berühmten Meerjungfrau finden wir einen Parkplatz und machen uns bei inzwischen wieder besserem Wetter auf den Rundgang. Meerjungfrau, Neuer Hafen (sehenswert!), dann noch eine Hafen- und Altstadtrundfahrt mit einem Ausflugsboot. Sehr informativ und sehenswert. Gegen Abend sind wir wieder beim WoMo und entdecken ein Strafmandat. Naja, das Risiko war uns bewusst, nur die Höhe der Strafe hat uns schon erschreckt: 510 DKR - 70 EUR ... Wir verlassen Kopenhagen Richtung Westen und bleiben ca. 50 km später für die Nacht bei einer Raststation stehen. km-Stand: 8956
Mittwoch, 2.6.
Heute steht die Besichtigung der Insel Fyn am Programm. Über den Storebelt mit der ewig langen und sehr hohen Brücke (ebenfalls 35 EUR) gelangen wir auf die Insel. Im Süden sind die zwei sehr netten Städtchen Svenborg und Faaborg unser Ziel, ich kaufe verschiedenen geräucherten Fisch. Weiter geht es auf die Nordküste nach Kerteminde - auch sehr nett. Die ganze Strecke sehen wir mit Schilf gedeckte Häuser, Fachwerkbauten usw. Gegen Abend machen wir uns auf die Reise und fahren bis an die Grenze zu Deutschland - 3 km vor Flensburg verbringen wir die Nacht. km-Stand: 9332
Donnerstag, 3.6.
Der Urlaub nähert sich dem Ende, Deutschland ist wieder zum Durchqueren. 2 mittlere Staus bei Hamburg und Hannover, sonst geht es flott dahin. Die Nacht stehen wir kurz nach Nürnberg. km-Stand: 10051
Freitag, 4.6.

Die restlichen 450 km sind nur mehr Formsache, kein Stau, auch wenig Verkehr. Die Blockabfertigung ist erst für morgen Samstag angesagt. Um 14,45 sind wir nach insgesamt 10503 km wieder in Villach.