Städtetour in der LOMBARDEI
und auf einen "Hupfer" zum Verzasca-Staudamm in die Schweiz
Die Lombardei ist eine norditalienische Region mit einer Fläche von 23.863 km² und 9.973.397 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2013). Sie ist in die zwölf Provinzen Bergamo, Brescia, Como, Cremona, Lecco, Lodi, Mantua, Mailand, Monza und Brianza, Pavia, Sondrio und Varese aufgeteilt. Sie liegt zwischen Lago Maggiore, Po und Gardasee. Die Hauptstadt ist Mailand, die zweitgrößte Stadt ist Brescia.
Die Lombardei grenzt im Norden an die Schweizer Kantone Tessin und Graubünden, im Osten an die italienischen Regionen Trentino-Südtirol und Venetien, im Süden an Emilia-Romagna und im Westen ans Piemont.
Die Lombardei hat Anteil an den großen norditalienischen Seen: dem Lago Maggiore, dem Luganer See (Grenze zum Tessin), dem Comersee und Iseosee (beide vollständig lombardisch) und dem Gardasee (Grenze zu Trentino-Südtirol und Venetien).
Freitag, 5. Juni 2015
Abfahrt am Nachmittag, gegen 20 Uhr waren wir nach 355 km in Verona am WoMo-Stellplatz "AREA CAMPER Porta Palio" in der Via Dalla Bona und erwischten zum Glück einen Ganzschatten-Stellplatz. Weil wenn wir morgen in die Stadt gehen, wird Momo im Auto bleiben. Und da es jetzt gegen 22 Uhr noch 29 Grad hat ....
Samstag, 6.Juni 2015
Brigitte spaziert in die nahe Bäckerei und nach dem Frühstück machen wir uns auf in die Stadt. Nach ca. 1 km erreichen wir Castelvecchio mit der Ponte Scaligero. Zwei Kirchen (S.Lorenzo und S.Apostoli) später durchschreiten wir den Torbogen Porta dei Borsari und landen auf der Piazza del Erbe - DEM ZENTRUM von Verona. Einfach sehenswert - und dann noch der 84 Meter hohe Turm TORRE DEI LAMBERTI mit seinen 386 Stufen. Hinauf nehmen wir den Lift, herunter gehe ich. Die Aussicht von oben über Verona - ein Traum.
Wir umrunden den Piazza dei Signori und lassen uns von der Touristenmenge natürlich in den Hof der CASA DI GIULIETTA treiben. 100e Menschen stehen gedrängt im doch kleinen Innenhof und starren auf den Balkon, als ob gleich Julia erscheinen würde. Eine Besichtigung der Räume ersparen wir uns.
Nächstes Ziel ist die Arena mit dem Stadtpark. Samstags wird auch in Italien geheiratet, einige Brautpaare schwitzen in der Hitze. Wir entschließen uns für die Besichtigung der Arena, Brigitte zahlt 10 Euro, ich nütze erstmals den Seniorentarif und spare 2,50. In der Arena laufen gerade die Aufbauarbeiten für AIDA, es ist drückend heiß und wir freuen uns über jeden Schatten.
So gegen 16 Uhr sind wir wieder beim WoMo und gönnen uns eine verdiente Pause. Gegen Abend gehen wir mit Momo nochmals auf Tour. An der Arena vorbei bis zur Ponte Nuovo, dann den Fluss Adige aufwärts bis zur Ponte di Pietra (Fußgängerbrücke) und von dort einen steilen, stufenreichen Fußweg bis zum Castel S.Pietro, ca. 100 Meter über der Stadt gelegen. Mehrere Brautpaare wurden zum Fotografieren mit Oldtimern herauf und wieder hinab geführt. Wir machen beide Richtungen zu Fuß, was denn sonst ... Wieder über die Ponte di Pietra, dann noch zum Dom, wieder durch den Torbogen dei Borsari und zurück zum WoMo.
Im Auto hatte es 31,5 Grad, im Freien 29. Dauerte ein Weilchen, bis wir alle drei eingeschlafen sind ...
Sonntag, 7.6.2015
Wieder eine schöner Tag, schon in der Früh ziemlich warm. Wir spazieren entlang der Stadtmauer bis zur Ponte Francesco, biegen dort links ab zur Ponte Aleardi, bei der sich der Cimitero Monumentale befindet. Es gibt auf der ganzen Welt viele sehenswerte Friedhöfe, aber wenn einer das Prädikat "besonders sehenswert" verdient, dann der Friedhof von Verona.
Zurück über die P.Aleardi gehen wir dann zum Grab von Giulietta, sparen uns aber die paar Euro und besichtigen den Sarkophag nicht. Nur das Museum von außen, und das reicht. Zurück zum WoMo, für die zwei Nächte je 10,- Euro bezahlt und weitergefahren, 26 km zum Camp Lido bei Lazise. Heiß ist es, Brigitte wirft sich in den Gardasee, ich begnüge mich mit einer kühlen Dusche. Wir spielen dann Fauli bis nach 9 vorm WoMo bei angenehmen 28 Grad.
Montag, 8.6.2015
Sommer - Sonne - Sonnenschein. Gegen Mittag rollern wir nach Lazise, spazieren durch die sehr schöne Altstadt, Brigitte kauft fast eine Boutique leer, ein Eisgeschäft kommt auch noch dran, dann fahren wir wieder zum WoMo. Ruhe braucht der Mensch.
Gegen Abend starte ich nochmals den Roller und wir fahren nach Sirmione. Auch ein Highlight, das man einfach gesehen haben muss.
Dienstag 9.6.2015
110 km Landesstraße nach Bergamo zur Area Camper di Bergamo. Dieser sehr gut ausgeschilderte Stellplatz für ca. 80 WoMo liegt am Stadtrand, gleich vor der Tafel Bergamo-Ende, nicht weit von einem kleinen Bahnhof und bietet Strom, Wasser, Entsorgung und eine Imbissbude. Und jeder Gast muss sich registrieren, es wird sogar eine Passkopie gemacht. Für das große Schiebetor gibt es einen Code, mit dem man ab 20 Uhr noch hinaus bzw. wieder herein darf. Gibt es hier eigentlich viel Kriminalität?
Wir fahren mit Roller ca. 5 km in die Citta Alta, DIE Altstadt auf einem 350 Meter hohen Hügel. Man muss nicht die Straße hinauf nehmen, es gibt auch einen Schrägaufzug. Die Citta Alta ist von einer Stadtmauer umgeben, innerhalb der ein historisches Gebäude neben dem anderen steht. Wunderschön die Fresken in den beiden Kirchen, auf den Turm sind es 225 Stufen. Brigitte nimmt den Lift, ich arbeite das eine oder andere Eis ab. Die Aussicht von ca. 55 Meter ein Traum, so wie halt überall von den Türmen, die mitten in der Altstadt stehen.
Als Snack kaufen wir Polentakuchen (eine Portion reicht für uns zwei und ist fett für 3), zwei regionale Spezialitäten. Wir spazieren noch bis zum Rocca, dann wieder zurück zum WoMo. Als Abendessen gibt es eine weitere Bergamo-Spezialität: Casoncelli bergameschi (speziell gefüllte und gewürzte Nudel). Zur Nachspeise: Canolli (mit Nutella bzw. Meringa gefüllt).
Mittwoch, 10.6.2015
Regen in der Früh. Und kühle 24 Grad. Aber bei der Abfahrt gegen Mittag scheint schon wieder die Sonne. 18 Euro kostet der Stellplatz, mit allem drum und dran. Unser heutiges Ziel ist der Camp Clarke bei Bellagio am Como See, 59 km sind zu fahren. Die Straße von Lecco nach Bellagio ist eine Herausforderung - ziemlich schmal, sehr kurvig - und natürlich gibt es auch Gegenverkehr. Campingplätze sind am See eher selten, Stellplätze gibt es schon gar nicht. Und das merkt man auch beim Preis: 35 Euro (3 € für Momo statt normal 5 €) kostet die Nacht, ohne Strom. Und ohne Internet.
Bellagio selber ist ein Postkartenidyll mit vielen engen Treppen-Gassen, tollen Häusern aus dem 19. Jahrhundert, vielen Boutiquen und Souvenirshops und Lokalen. Alles in allem ein Ferienort mit Geschichte und Gegenwart. Wo alles natürlich seinen Preis hat ....
Donnerstag, 11.6.
Wir fahren nach dem Frühstück mit dem Roller noch einmal in die Stadt, ein bisschen Häuser und Leute schaun. Wir kennen zwar niemanden, aber schaun ist immer interessant. Und das Panorama sowieso.
Wir zahlen 31,- für die Nacht (es wurde über Nacht billiger) und machen uns dann auf die Reise nach COMO. Die Herfahrt von Lecco nach Bellagio war ziemlich anstrengend und die Campingplatz-Chefin erklärt mir auf Anfrage, dass die Straße am Westufer nach Como viel besser ist. Na gut. Aber spätestens nach ein paar Km wissen wir, dass es nicht so ist. Meistens nur einspurige Straße, eine kleine Ortschaft nach der anderen - jede Durchfahrt ein Abenteuer. Zum Glück haben wir nicht allzu viel Verkehr, aber der eine oder andere Klein-LKW, ab und zu ein Bus und doch einige PKW's tragen zur Spannung schon bei. Auf alle Fälle erreichten wir Como und suchen den im Internet als WOMO-tauglich beschriebenen Parkplatz beim Stadion bzw. Aero-Club. Weder am einen noch am anderen Platz ist jedoch was frei. Zum Glück kommt eine Polizeistreife daher, ich frage nach einer Parkmöglichkeit. Und der Polizist holt aus dem Kofferraum seiner Giulietta eine Stadtkarte, zeichnet mir den Weg zum Parkplatz in der V.Aldo Moro ein, wo sich 3 (!) WoMo-Parkplätze (50 Cent/Stunde von 8-20 Uhr, Nacht gratis) befinden. Einer ist besetzt, den 2. im Schatten unter einer großen Linde nehme ich - und 1 Minute später ist auch der 3. und letzte Platz von einem Deutschen besetzt.
Kurzes relaxen, dann machen wir uns auf den Weg zum Port Torre, wo wir die Altstadt betreten. Schöne mittelalterliche Häuser, viele enge Gassen.
An der Kirche San Fedele vorbei kommen wir zum grandiosen Dom Santa Maria Maggiore. Faszinierend die weitläufige, dreischiffige Basilika mit der sehr hohen Kuppel - und fantastischen Gemälden. Der Piazza Duomo mit vielen Lokalen ist natürlich das Zentrum der Altstadt, zum Hafen sind es noch gut 100 Meter. Eisgeschäfte gibt es natürlich auch, eine Riesentüte ist um 3 € zu haben, das Eis schmeckt absolut SPITZE.
So spitze, dass wir nach einer Pause beim WoMo nochmals auf ein Eis in die Stadt spazieren.
Freitag, 12.6.
Gleich ein paar Km außerhalb von Como fahren wir über die Grenze in die Schweiz, auf der mautfreien Bundesstraße über Lugano nach Locarno, wo wir rechts ins VERZASCA-Tal abbiegen. 7 km kurvig, steil und eng geht es bergauf, dann sind wir dort, wo ICH hin wollte: beim 220 Meter hohen Verzasca-Staudamm, der nicht nur wegen seiner Höhe bekannt ist, sondern auch von James Bond her - sein Double hat sich am Bungeeseil von der Dammkrone in die Tiefe gestürzt - seitdem dürfen das auch Nicht-Geheimagenten machen. Mein Termin ist morgen, Samstag, 13 Uhr.
Stellplatz in der Nähe der Mauer gibt es keinen, aber 18 km taleinwärts in Brione ist einer. Wir fahren dort hin, verschieben den geplanten Spaziergang zwex Regenguss um 1 Stunde, dann gehen wir durch das kleine Dorf mit den alten Steinhäusern. Die Kirche mit den Fresken von 1350 ist leider geschlossen.
7 Km weiter, am Ende des Tales, ist noch ein Stellplatz: in Sonogno - mit wunderschönen, alten Steinhäusern.
Das im Prospekt versprochene gratis WLAN gibt es aber am Stellplatz nicht, für die Übernachtung zahlen wir 20 SFR bei einem Automaten, wir sind das einzige WoMo hier.
Samstag, 13.6.
Starker Regen die ganze Nacht, trotzdem bis halb 10 geschlafen und gegen halb 11 fahren wir los Richtung Staumauer, jedoch nicht ohne Fotostop bei einer tollen, sehr alten Brücke.
Bei der Staumauer ist sehr viel los, die Bungee-Springer sind halt doch sehr interessant. Wir spazieren über die Mauer und schauen ein Weilchen zu, dann melde ich mich an und bekomme gleich das Gurtzeug angepasst. Hinauf auf die Absprungrampe, 3-2-1-Bungee.
Einfach sensationell, der Ausblick von oben nach unten, von unten am Seil hängend nach oben ... Ich erwerbe mir noch ein Souvenir-T-Shirt, dann machen wir uns bei gutem Wetter auf die Weiterfahrt. Ab Locarno regnet es wieder sehr stark. Die Straße am See entlang ist eng, es herrscht viel Verkehr - alles andere als ein Vergnügen, hier zu fahren. Kurz vor Cannero-Riviera ist in Cannobio ein Stellplatz angeschrieben, ich fahre hin und wir stehen direkt am Fluss auf einem schönen Platz mit einigen anderen WoMo's. Gegen Abend geht der starke Regen in noch stärkeren Regen über, es blitzt und donnert, als ob die Welt untergehen würde.
Sonntag, 14.6.
Wetter unverändert, dafür kostet der Stellplatz nichts. Es kommt wohl die örtliche Polizei zum Abkassieren, aber ich sage ihm, in einer Stunde bin ich weg - und das reicht ihm, er kassiert nichts. 18 Euro gespart! Über Verbania fahren wir nach Mailand - meistens bei Sauwetter und stellen uns auf den Stellplatz beim Camping Citta di Milano. Der Campingplatz würde 38 € kosten, uns sind aber auch die 32 € für den Stellplatz (mit Strom) genug. Die Tickets für Bus und U-Bahn ins Zentrum kosten 1,50 pro Person, die Fahrt zum Domplatz dauert ca. 30 Minuten. Der Regen hat aufgehört, als wir vor dem Dom stehen und staunen. Riesig, gigantisch, einfach sensationell. 2 Euro kostet das Ticket für den Dom, der innen nicht so viel hergibt wie von außen.
8 Euro kostet das Ticket für den Aufgang auf das Dom-Dach. Da oben muss man gewesen sein, sensationell ist noch milde ausgedrückt. Wir spazieren durch die Galeria Vittorio Emanuele mit ihren Boutiquen (Gucci, Zara, Prada, Versace usw.), besichtigen die wenig spektakuläre Oper Scala und fahren um 20 Uhr wieder zum Stellplatz zurück.
Montag, 15.6.
Museen sind nicht unser Gebiet und das was uns interessiert, haben wir gestern besichtigt. Deshalb verlassen wir heute Mailand und fahren bei teils Sonne, teils Wolken 103 km nach Cremona. Ganz nahe dem Zentrum ist ein großer und kostenloser Parkplatz mit viel Schatten, es parken bereits mehrere WoMo's hier. Zum Mittelpunkt der Altstadt sind es 10 Minuten zu Fuß. Die Piazza del Comune ist dank ihrer grandiosen Bauten einer der repräsentativsten Plätze Oberitaliens: die 1100 erbaute 3schiffige Cattedrale mit tollen Fresken, der Torrazzo mit seinen 112 Meter ist der höchste Glockenturm Italiens. 502 Stufen führen ganz hinauf, der Ausblick ist gigantisch.
Sehenswert auch die Loggia dei Militi und der Palazzo del Comune.
Dienstag, 16.6.
Am Vormittag verlassen wir Cremona bei Sonnenschein, unser Ziel ist der Lago d`Iseo, 20 km nordwestlich von Brescia. Wir stellen uns auf den Camp Covelo, einer der vielen Plätze hier. Am Nachmittag spazieren wir nach Iseo (liebes, nettes Dorf), kaufen in einem Supermarkt ein bisschen Proviant ein und verbringen den Rest des Tages gemütlich im WoMo. Weil draußen gewittert bzw. regnet es teilweise ziemlich stark.
Mittwoch, 17.6.
Im nahen Gebirge hängen die Wolken fest, deshalb verlassen wir den See und fahren ca. 120 km südöstlich nach Mantua. Der Stellplatz in der Via Legnago 1 befindet sich 1 km vom Stadtzentrum entfernt, bietet alles, was man braucht und kostet für 24 Stunden 15 Euro.
Mantova (Mantua) wirkt wie eine mittelalterliche Märchenstadt, hat eine wunderbar erhaltene Altstadt, die Geschichte der Stadt reicht bis ins 5. Jahrhundert vor Christus zurück. An Sehenswürdigkeiten wird viel geboten: Cattedrale di San Pietro, Palazzo Ducale, Palazzo del Broletto, Rotonda die San Lorenzo und und ... Speziell die Deckenmalereien in den Kirchen sind sehenswert.
Und in den Bäckereien verkaufen sie eine lokale Spezialität: SBRISOLONE, ein typisch mantuanischer Kuchen (schmeckt sehr gut). Wir lassen den Tag bei viel Sonne am Stellplatz ausklingen .
Donnerstag, 18.6.
Im Reiseführer wird das Dorf Sabbioneta als sehenswertes UNESCO-Weltkulturerbe angepriesen. Wir fahren die 30 km dorthin, machen eine 20minütige Runde und fahren enttäuscht wieder davon. Ein echter Reinfall, die "Idealstadt der Renaissance, das 'kleine' Athen".
Unser Kulturhunger ist gestillt, wir entschließen uns, in der Gegend von Jesolo einen Campingplatz für die letzten 2 Tage aufzusuchen - und landen am PARCO CAPRARO am Ortsende von Lido di Jesolo. Es ist ein großer ***-ACSI-Platz, nicht direkt am Meer.
Freitag, 19.6.
Regnerisch, trüb, uns reicht es. Bevor wir den Tag eher sinnlos "absitzen", machen wir uns bald auf die Heimreise. Am frühen Nachmittag sind wir wieder daheim, 1.678 km sind es insgesamt geworden ...