Bodensee2019
RUND UM DEN BODENSEE
Anreise über Rosenheim und Bad Tölz,
dann Lindau, Friedrichshafen, Meersburg, Unteruhldingen, Mainau, Konstanz, Reichenau, Ludwigs
hafen, Egnach, St.Gallen, Bregenz, Feldkirch


Samstag, 25. Mai 2019
Über die Tauernautobahn fuhren wir nach Rosenheim, wo wir uns bei der Eishalle auf den Parkplatz stellten und dann ca. 15 Minuten ins Zentrum spazierten - und direkt am Hauptplatz landeten. Welch ein Glück: ein großes Streetfood-Fest findet heute statt, das eine Ende des Hauptplatzes ist voll von Ständen mit exotischen Köstlichkeiten, ich verkoste ein "leckeres" (wir sind ja in Deutschland) Kamelragout mit Reis, dann entdecken wir den gut 1 km langen und komplett verkehrsberuhigten Hauptplatz mit seinen sehr schönen Gebäuden. Von den Rosenheim-Cops haben wir nichts gesehen, die haben sich wahrscheinlich schon ins Wochenende verabschiedet, weil die Leich gibt es ja immer Donnerstags ....
Zuerst wollten wir im Raum Chiemsee übernachten, entschieden uns aber dann zur Weiterfahrt nach Bad Tölz, wo es am Ufer der Isar in der Königsdorfer Straße einen größeren Stellplatz (mit WC und Abwasser- und Frischwasserstation) gibt. 24 Stunden kosten günstige 8 Euro. Gegen Abend regnete es sehr stark, sodass wir die Stadtbesichtigung auf morgen Sonntag verschoben, auch des Nachts prasselte der Regen aufs WoMo-Dach. KM-Stand: 319
Sonntag, 26.5.
Mehr heiter als wolkig, also auf zur Stadtbesichtigung. Bad Tölz hat einen ansteigenden und komplett autofreien Hauptplatz mit sehr schönen im bayrischen Landhausstil errichteten und  renovierten Giebelhäusern. Eine Fassade schöner als die andere, viele offene Kaffeehäuser laden zu Pausen ein.
Am Nachmittag machten wir uns auf die Weiterfahrt nach Lindau am Bodensee.  Es war sehr sonnig, als wir um halb 5 eintrafen, deshalb machten wir uns gleich auf den Weg auf die Insel, die vom Stellplatz Blauwiese etwa 1,5 km entfernt ist. Auch Lindau ist eine wunderschöne Stadt, beherrscht wird die Insel von der Hafeneinfahrt mit dem Leuchtturm und der großen Löwenstatue. Auch der Hauptplatz mit seinen vielen und sehr schönen Giebelhäusern ist sehenswert. Natürlich bestiegen wir auch den Leuchtturm mit seinen 36 m Höhe (139 Stufen). KM-Stand: 535
Montag, 27.5.
Am Vormittag spazierten wir wieder auf die Insel, es gab noch viele Gassen und Häuser und andere Sehenswürdigkeiten zu besichtigen.
Weiterfahrt zum Stellplatz Area Sosta Camper in der Lindaustraße in  Friedrichshafen am späteren Nachmittag. Dass hier viele Italiener mit den Wohnmobilen herkommen, erklärt die Bezeichnung des Platzes. KM-Stand: 557
Ich spaziere gegen Abend alleine bis ins Stadtzentrum und schaffe mir einen ersten Überblick über die "Zeppelin-Stadt" ....


Dienstag, 28.5.
Wechselhaftes Wetter, als wir am Vormittag in die Stadt spazieren. Der Fußweg führt am Seeufer entlang in den Hafen, wo uns der Aussichtsturm magnetisch anzieht. Die Aussicht von oben ist toll, obwohl der Turm im starken Wind leicht schwankt. Weiter spazieren wir durch den Hafenpark (ich mache Graf Zeppelin meine Aufwartung) bis zum Schlosspark mit der evangelischen Schlossparkkirche und dem Schloss-Steg sowie der Hofkammer des Hauses Württemberg. Beim Rückweg nehmen wir die belebte Einkaufsstraße durch das Stadtzentrum, dann besuche ich das Zeppelin-Museum, während Brigitte mit Rosa den Heimweg antritt. Im Zeppelin-Museum erhält man einen tollen Überblick über die Geschichte der riesigen Luftschiffe, die im Linienflug bis nach Südamerika unterwegs waren. Das Unglück mit der Hindenburg beendete die Ära der riesigen Luftschiffe, 2 kleinere starten jetzt aber als Touristenattraktion vom Hangar beim Flughafen zu Rundflügen in die nähere Umgebung von Friedrichshafen bzw. zu Rundflügen über den Bodensee. Gegen Abend fahren wir ins 20 Kilometer entfernte Meersburg und stellen uns auf einen der DREI Wohnmobilstellplätze (Platz neben der Feuerwehr Allmend). Es ist regnerisch und so verbringen wir den restlichen Tag im WoMo.
Mittwoch, 29.5.
Meersburg ist sicher eine der interessantesten und sehenswertesten Städte am Bodensee. Die Oberstadt mit ihren vielen, wunderschönen und blumengeschmückten Fachwerkhäusern wird beherrscht von der evangelischen Pfarrkirche, dem Obertor, der Burg Meersburg, dem neuen Schloss, dem Staatsweingut und dem Droste-Hülshoff-Gymnasium. Das neue Schloss besichtigen wir nur von außen, das alte Schloss (Burg Meersburg) erkunden wir ausgiebig bei einem Rundgang durch die historischen Gemäuer.
Über viele Stufen gelangt man in die Unterstadt mit der sensationellen Unterstadtstraße und dem Unterstadttor am Westende sowie der Seepromenade. Eine Vielzahl von Geschäften und Läden lädt zum Schaufensterbummeln ein, Eisdielen gibt es alle paar Häuser, ebenso Konditoreien, die sehr gute Sachen zu erstaunlich günstigen Preisen (ca. 1 Euro pro Stück unter den Preisen von Villach) verkaufen.
Am Nachmittag spazieren wir nochmals bis in die Unterstadt, die Weiterfahrt haben wir von heute auf (vorläufig) morgen verschoben.
Donnerstag, 30. Mai
Mit dem Linienbus fahren wir 6 km nach Unteruhldingen, wo wir das berühmte Pfahlbauten-Dorf besichtigen. Die UNESCO hat weltweit 111 prähistorische Pfahlbausiedlungen zum Weltkulturerbe erklärt, 11 davon befinden sich am Bodensee. In diesen unter der Wasseroberfläche befindlichen Pfahlfeldern sind deutlich die Reste von Dörfern aus der Stein- und Bronzezeit (ca. 4000 vor Chr.) erkennbar. Vor über 50 Jahren wurde das Dorf in Unteruhldingen originalgetreu rekonstruiert - sehenswert !
Heute steht eine Schifffahrt am Programm, die Insel Mainau will besucht werden. Immer wieder fantastisch zu sehen, die vielen blühenden Blumen, teils frei, teils in tollen Arrangements. Dieses Wochenende findet auch das Inselfest statt, viele Verkaufsstände bieten Kunsthandwerk und diverse Blumen bzw. Topfpflanzen an. Die Beine riefen "Hochlagern", als wir gegen Abend wieder beim WoMo einlangten.
Samstag, 1. Juni
Und wieder steht eine Fahrt mit einem Bodenseeschiff am Programm: Mit hunderten anderen Gästen fahren wir nach Konstanz, um die vermutlich schönste Stadt am Bodensee zu besichtigen, natürlich durfte der Aufstieg auf den Turm bei der Kathedrale nicht fehlen - und vor der Kathedrale wurden wir Zeugen eines sehr seltenen Schauspiels: aus irgend einem Bienenstock in der Nähe hat sich die Königin mit ihrem Schwarm auf die Reise bzw. Suche nach einem neuen Platz gemacht - und eines der vielen parkenden Fahrräder ausgesucht. Als wir ca. eine halbe Stunde später in einer Seitengasse spazierten, hörten wir die Feuerwehr zufahren, Bienenschwarm umsiedeln stand am Programm. Und wieder riefen die Beine "Hochlagern", als wir gegen Abend beim WoMo einlangten.
Sonntag, 2. Juni
Schifffahrt die Dritte. Der Stellplatz von Meersburg bietet sich durch seine Nähe zur Altstadt und zum Hafen einfach für einen längeren Aufenthalt und auch als Ausgangspunkt für diverse Unternehmungen an. 10 Euro für 24 Stunden, Supermarkt ca. 400 Meter entfernt, Gratisbus nach Meersburg und zurück. In den letzten 3 Tagen waren alle drei Stellplätze voll, an die 100 WoMo's sind hier. Heute fahren wir wieder mit Schiff nach Konstanz, steigen dort in den Regionalzug nach Reichenau, wo wir erneut umsteigen und mit den Linienbus ins Zentrum der KLOSTERINSEL REICHENAU fahren. Die drei berühmten Kirchen (St. Georg, St. Peter und Paul sowie das Münster St. Maria) und die Klostergebäude sind Zeugnisse einer uralten klösterlichen Tradition, weshalb Reichenau auch UNESCO-Weltkulturerbe wurde.
Montag, 3. Juni
Heute verlassen wir Meersburg, wir fahren nach Ludwigshafen, machen jedoch unterwegs einen kurzen Kulturstopp in Sipplingen, das über einen kleinen, aber feinen Ortskern verfügt. Ludwigshafen hat sich vor einigen Jahren mit der Nachbargemeinde Bodmann zu Bodmann-Ludwigshafen vereint und liegt am nördlichsten Punkt des Bodensees. Der örtliche Stellplatz liegt ca. 1,5 km außerhalb "Am Sportplatz 3" und kostet inklusive Strom 13 Euro für 24 Stunden. Heute ist es knapp 30 Grad heiß, die Sonne brennt vom blauen Himmel - wir sitzen im Schatten beim WoMo und machen keinen Wackler. Ein Ruhetag ...
Dienstag, 4. Juni
Blauer Himmel und sehr warm, der Sommer ist fix eingetroffen. Am späten Vormittag spazieren wir ins 1,5 km entfernte Stadtzentrum, dann durch den sehr schönen Park am Hafen. Natürlich hat Ludwigsburg auch eine Kirche und schöne Fachwerkhäuser, aber am meisten gefallen haben mir jedoch die Skulpturen ....
Mittwoch, 5. Juni
Wir verlassen Ludwigshafen in Deutschland und fahren nach Küsnacht am Zürichsee, um bei der Fa. Microlino ein Elektro-Auto zu besichtigen. Probefahrt war leider mit den Prototypen nicht möglich, aber Probesitzen schon. Nicht nur wir hatten unseren Spaß dabei, auch eine fernöstliche Familie fand Gefallen daran. Und ehrlich gesagt: trotz der Kleinheit des Microlino (in Anlehnung an das historische Vorbild) sitzt es sich in dem Kleinstauto nicht schlecht. Mit dem größeren Akku hat er eine Reichweite von 180 - 200 km, in den Kofferraum passen sicher ein 6er-Träger Wasser und ein paar mehr oder größere Kleinigkeiten. Im Spätherbst soll das Auto in Serie gehen, Preis ab 12.000 SFR.
Bei absolut wolkenlosem Wetter und 33 Grad Außentemperatur fahren wir nach Egnach am Bodensee, wo wir uns am Camping Seehorn (54 EUR für 2 Nächte) einparkieren (wie die Schweizer sagen). Den Rest des Tages verbringen wir fast regungslos im Schatten vor dem WoMo. KM-Stand: 813
Donnerstag, 6. Juni
Wolkig und 10 Grad weniger als gestern. Auch nicht schlecht. Mit der Schnellbahn fahren wir von Egnach nach Arbon, wo wir auf den Bus nach St.Gallen umsteigen. Bei der Endstation steigen wir aus und spazieren in den nahen "Stiftsbezirk", der nicht zu Unrecht zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde. Riesengroß und wunderschön die Fürst-Abtei, tolle Fachwerkhäuser, viele Häuser mit schönen Erkern und Giebeln bringen einen immer wieder zum Staunen. Mit der (gratis !) Mühlegg-Stollenbahn fahren wir auf die Anhöhe von St. Gallen, um vom Aussichtspunkt 3Linden in das zwischen zwei Bergrücken eingebettete St.Gallen zu schauen.
Freitag, 7. Juni
Am schweizer Ufer des Bodensees gibt es ja nicht allzu viele Städte bzw. Orte mit "gröberen" Sehenswürdigkeiten. Romanshorn, Arbon und Rohrschach lassen wir deshalb aus und fahren direkt nach Bregenz. Nach ein paar Runden am Parkplatz beim Bahnhof erwische ich eine passende Parklücke und wir machen uns auf Bregenz-Tour. Begonnen haben wir bei der Seebühne mit den spektakulären Bühnenbildern für Rigoletto, spazierten dann am Ufer entlang bis zum Hafen, dann durch die Altstadt wieder zum Parkplatz.
Zeit hatten wir noch, daher nahmen wir Kurs auf Feldkirch und parkten bei der Schattenburg ein, deren tollen Räume ich alleine besichtigte. Dann gingen wir die steile Treppe in die Altstadt und kehrten auf ein Erfrischungsgetränk in einem schattigen Gastgarten ein, es war heute wieder sehr heiß. Feldkirch besteht fast nur aus Altstadt mit sehr schönen Häusern und tollen, engen Gassen.
Für die Weiterfahrt entschieden wir uns für die Arlberg-Passstraße, ich wollte einen Abstecher nach Lech bzw. Zürs machen. Leider gab es auf der Flexenstraße einen Unfall mit Straßensperre und Hubschraubereinsatz, deshalb machten wir kehrt und fuhren weiter bis nach St. Anton, wo wir am Parkplatz einer Seilbahn ein ruhiges Platzerl fanden. Nach einem ausgiebigen Spaziergang durch den berühmten Ort waren wir müde und fertig, die Nachtruhe ließ nicht lange auf sich warten.
Samstag, 8. Juni
Das Wetter spielte nicht mit, so mussten wir unseren geplanten Ausflug zur Zugspitze absagen, die Wolken hingen zu tief herunter. Also bummelten wir mit Zwischenstopps in Landeck und Imst Richtung Innsbruck, die Inntalautobahn bzw. die Bundesstraße ließen wir links liegen, am rechten Innufer kamen wir auf der Landesstraße staufrei und flott voran und erreichten um 3/4 4 Innsbruck, wo wir im Archenweg nahe beim Baggersee (See !!) einen Platz für die Nacht fanden.
Sonntag, 9. Juni
Nach einem Treffen mit den Innsbruckern Gerda und Peter machten wir uns gegen Mittag auf die Heimreise, und zwar bei wenig Verkehr über den Brenner nach Osttirol, wo wir uns in der Pizzeria am Grenzübergang nahe Sillian stärkten. Um 17 Uhr nach insgesamt 1.351 km waren wir wieder in Villach.