SIZILIEN 2017
Teil 2 der Überwinterungsreise 2016/2017
Samstag, 14. Jänner 2017 (der 21. Tag unserers Urlaubes) und die nächsten Tage. Wir fuhren bei sehr viel Sonne von Ciro' Marina entlang der Küste über Catanzaro nach Villa San Giovanni und von dort mit der Fähre (hin- und retour-Ticket um 98,-) nach Messina und weiter nach Giardini Naxos (363 km, gesamt bisher 1.928 km), wo wir für die Nacht auf dem Stellplatz Eden (15 EU) einparkten.
Mal Sonne, mal Wolken, ab und zu ein paar Regentropfen waren unsere Begleiter am 15. Jänner auf der Fahrt von Giardini Naxos über Catania, Siracusa und Scicli nach Punta Bracetto (220 km). 4 Campingplätze gibt es hier zur Auswahl: Scarabeo 1 und 2 (beide voll), Luminoso (fast voll) und Baia dei Coralli. Wir entschieden uns für den ebenso fast vollen Baia dei Coralli, weil es hier auch betonierte Stellflächen gibt - man trägt nicht immer den Sand ins WoMo, das gilt besonders für Momo. Auch Anna und Norbert, die beiden Feldkirchner, trafen wir auf diesem Platz wieder, und unsere Villacher Wohnmobilfreunde Helga und Peppo stehen am Luminoso, 250 Meter entfernt.
Bevor wir ankamen, hat es kurz geregnet, am Nachmittag gab es für ca. 2 Stunden herrlichen Sonnenschein, den auch Helga und Peppo zu einem Kurzbesuch nützten. Am Abend hatten wir ein festes Gewitter, dann wieder etwas Regen. Und finster wurde es auch noch ...
Der Platz ist ok, das Stromnetz ist für die Nespressomaschine bzw. unsere Elektroheizung stark genug abgesichert (ist nicht überall in Italien der Fall), wir haben Privat-Dusche und WC, um 8 Uhr und 9 Uhr kommt der Bäcker vorbei, etwas später der Obst- und Gemüsemann.
Aprilwetter bei 7 bis 14 Grad in den nächsten Tagen: mal scheint die Sonne, mal regnet es, dann schüttet es wieder für ein paar Minuten, es ist windstill bzw. teilweise sehr böig und die Nacht auf Dienstag war schon die zweite Nacht, in der es mehrmals kurz hagelte. Das Meer ist ziemlich aufgewühlt, aber ein bisschen Sonne sitzen ist nicht nur für die einheimischen Pensionisten immer möglich - und ab Donnerstag soll es laut Vorhersage wieder besser werden, wir lassen uns überraschen ...
Maria und Michael, die am Stellplatz Marina di Ragusa stehen, luden am Dienstag zu einer Jause ein: Gerhard und Hertha aus Maria Saal, Peppo, 4 deutsche Camper und wir genossen Michis Calamarisalat und Marias Limocello sowie Büffelmozarella, Käse, Salami und Süßigkeiten.
Donnerstag: plus 9 Grad in der Früh, kaum Wolken. Das Aprilwetter macht Pause. Wir fahren mit dem Roller ins 6 km entfernte Santa Croce, wo der Wochenmarkt stattfindet. 3 Kilo Orangen kaufen wir, auch Salami und diverse Käse, essen eine Lasagne und fahren wieder zum Camp, weil was bietet sich bei inzwischen 14 Grad im Schatten bzw. 23 in der Sonne schon an, außer Sonne sitzen - genau: Sonne sitzen. Die Wetterprognose für die nächsten Tage verspricht weiterhin viel Sonne und angenehme Temperaturen.
Der Freitag hat sich an die Prognose gehalten, was wir zu Mittag zu einem Rollerausflug nach Santa Croce nutzten und im "LA ROSA DEI VENTI" auf eine Pizza einkehrten. Auch Anna und Norbert hatten mit den Riesenpizzen ihre liebe Not ... Der Nachmittag verging für Brigitte und Momo mit einem längeren Spaziergang, ich saß mit meinem Ebook-Reader vor dem Womo in der Sonne und passte auf das Auto auf.
Montag, 23. Jänner (Tag 30 unseres Urlaubes)
Am Sonntag Abend hatten wir eine "Sintflut", gut 2 Stunden schüttete es, was nur möglich war. Über den Platz floss das Wasser zentimeterhoch, zum Glück stehen wir auf einer Betonfläche. Am Montag sahen wir dann beim Morgenspaziergang, welche Mengen Treibholz, Wurzelstöcke und natürlich auch Müll von einem kleinen Bach ins Meer gespült wurden.
Die Sonne strahlte den ganzen Tag vom fast wolkenlosen Himmel, es war auch windstill, sodass ich meine Drohne auspackte und die Gegend von oben erkundete. Alle 4 Campingplätze sind fast voll mit Überwinterern. Den ganzen Nachmittag hieß es dann: Sonne tanken. Ein traumhafter Tag ...
Dienstag, und wieder sehr sonnig in der Früh. Wir machen einen längeren Spaziergang am Strand bzw. im nahen Naturschutzgebiet. Deutlich sind die Spuren zu sehen, die der Starkregen in den letzten Tagen hinterlassen hat: ein Strandlokal wurde unterspült, im Bachbett sind Unmengen von angeschwemmten Bambusstauden, Müll und Schilf zu sehen.
Am Nachmittag startete ich eine Rollerrunde in der näheren Umgebung - blühende Blumenwiesen, bewohnte Mülltonnen und riesige Flächen mit Foliengewächshäusern (hauptsächlich Cocktailtomaten werden angebaut) waren zu entdecken.
Mittwoch, 25.
und die nächsten Tage. Stabile Wetterlage erfreut uns, es ist angenehm warm und windstill. Am Mittwoch rollern wir nach einem ausgiebigen Strandspaziergang nach Marina di Ragusa, spazieren auch dort am langen Strand entlang und kehren auf eine Pizza im CHAPEAU (ja, es gibt Pizza zu Mittag !) ein, und die Eisdiele gleich nebenan kommt auch noch zu ihrem Geschäft.
Den Nachmittag sowie Donnerstag, Freitag und Samstag (mit kleinen Abstrichen) verbringen wir in der Sonne vor dem WoMo und mit längeren Spaziergängen am Strand (Momo ging mehrmals ins Wasser, ich bin noch nicht ganz so weit ...), ein motorisierter Paragleiter gab uns nicht nur am Mittwoch die Ehre, auch am Donnerstag kurvt er ober dem Strand und Punta Bracetto herum, während wir die Sonne genießen und auch ich in die Luft gehe, es ist perfektes Drohnenflugwetter ...
Der Sonntag war wieder ein perfekter Tag, Brigitte "bastelte" mit Mandarinen, Biskotten, Creme Fraiche und Schlagobers unsere Sonntagsdolce, die wir mit Anni und Norbert in der warmen Sonne verspeisten, auch der tägliche Spaziergang und das Momo-Pfotenbad durften nicht fehlen, nur ich bin noch immer in der Überwindungsphase.
Bis auf den Mittwoch hatten wir meist wolkenloses und warmes Wetter, das wir nicht nur zu den täglichen Strandspaziergängen nutzten, wir "erforschten" auch Teile des Naturparks in der Nähe. Beim Markt in Santa Croce deckten wir uns wieder mit einigen Kilo frische Orangen ein, besuchten auch unser "Stammlokal" la Rosa dei Venti.
9 km nördlich von unserem Camp gibt es in Donnafugata das gleichnamige Castello zu besichtigen. Es ist ein Bau aus dem 14. Jahrhundert, der im 19. Jahrhundert die jetzige Form erhielt. Es wurde 1982 von der Stadt Ragusa erworben und aufwändig restauriert, beginnt inzwischen aber langsam wieder zu verfallen, der Putz bröckelt von den feuchten Wänden, und frische Farbe wird einfach auf die feuchten Mauern aufgetragen ... Von den 120 Räumen sind lediglich 20 für Besucher freigegeben, darunter die Bibliothek, Empfangsräume, Gästezimmer - und das Gebärzimmer der Frau(en) des Hauses. Im weitläufigen Schlossgarten wagten wir uns auch in das Labyrinth, das seinem Namen alle Ehre macht.
Vor dem Castello gibt es einige Lokale, eines davon ist das IL GATTOPARDO, das ein ganz tolles Muschelmenü anbietet: frittierter, pikanter Pizzateig zum Aufwärmen, dann ZUPPA DI COZZE IN CROSTA (gut ein halbes Kilo Cozze in Tomatensauce, überbacken mit Pizzateig) - sieht aus wie eine riesige Calzone. Wenn nur mehr ein paar Muscheln am Teller sind, bekommt man einen Teller Spaghetti serviert, mit denen dann die Sauce verspeist wird. Dass ich nach dem Cappucino samt Tiramisu ziemlich satt war, ist verständlich ...
Am Samstag, den 4. Februar,
3 Wochen nach unserer Ankunft in Punta Braccetto, haben wir endlich die Zeit gefunden, ins 30 km entfernte SCICLI zu fahren. Die knapp 30.000 Einwohner zählende Stadt hat einiges an sehenswerten Bauwerken zu bieten, ein Teil davon ist auch UNESCO-Weltkulturerbe: Piazza Italia, der größte Platz der Stadt, mit der Domkirche San Ignazio; Piazza Municipio mit dem Rathaus und dem Musikpavillon; Via Francesco Mormino Penna, die Barockstraße; die ehemalige Domkirche S. Matteo (das Wahrzeichen der Stadt); die wunderschöne Kirche San Bartolomeo sowie barocke Gebäude wie der Stadtpalast, der Palazzo Spadaro, der Palazzo Fava und der Palazzo Beneventano mit barocken Balkonen.
Während sich am Wochenende in Villach der Winter zurückmeldete, hatten wir hier sehr warmes Wetter, das wir am Sonntag, 5.2. zu einem sehr langen Strandspaziergang nutzten, auch Einheimische genossen den Frühlingstag.
Ganz anders sah es dann am Montag aus: die angekündigte Front erreichte uns um halb 2 Uhr in der Nacht, das WoMo wurde durch starke Windböen ordentlich gerüttelt und geschüttelt, am Vormittag hatten wir Starkregen mit Hagel, Wind und Böen: Temperatursturz auf 7 Grad. Der ganze Dienstag war trüb und regnerisch, ab Mittwoch schien wieder die Sonne. Die Wellen, die vor 2 Wochen begonnen haben, den Strand beim Lokal abzuarbeiten, setzten ihr Werk fort, jetzt ist fast die ganze Terrasse freigelegt. Im nahen Bachbett, das durch den reissenden Bach ziemlich verklaust war, begannen die Aufräumungsarbeiten. Am Camp machten sich Holzarbeiter daran, die ca. 25 Meter hohen Eukalyptusbäume auf ca. 3 Meter zu köpfen, eine Vorsichtsmaßnahme erklärte mir Samantha von der Rezeption. Dürfte wohl noch stärkere Stürme geben als die, die wir bisher kennenlernten ...
Ein paar Kilometer vom Camp ist das kleine Dorf Punta Secca, das neben dem Leuchtturm und einer Marienstatue im Hafen nicht viel zu bieten hat, nur Freunde der leichten Krimi-Unterhaltung finden etwas, war wir aber nicht gesucht und daher auch nicht gefunden haben: Das Filmwohnhaus des Commisario Montalbano aus der gleichnamigen Krimiserie ....
Unser Aufenthalt am Camp Baia dei Coralli nähert sich dem Ende, deshalb werden wir am Wochenende nochmals ziemlich aktiv: Am Freitag fahren wir mit Norbert und Anna zum Mittagessen ins ROSACAMBRA in Santa Croce, wir "arbeiten" das 10gängige MENU TUTTO ab: diverse Nudelgerichte, Lasagne, verschiedene Gemüse, Lammbraten, Schweinsbraten, Pannacotta und Canollo. War ziemlich anstrengend, aber sehr sehr gut. Beim Nachmittagspaziergang freuen wir uns über blühende Blumenwiesen, Biene Maja hätte ihre helle Freude ...
Am Samstag fahren wir zum Mittagessen mit Helga und Peppo nach Donnafugata, wo ich nochmals das Muschelmenü ZUPPA DI COZZE IN CROSTA genieße, Brigitte nimmt ein Risotto di Gamberetti, am Nachmittag gibt es Kaffee und Süßes bei uns in der warmen Sonne vor dem Wohnmobil.
Ragusa, die Provinzhauptstadt, ist unser Ziel am Sonntag. Sie ist durch eine tiefe Schlucht in Oberstadt und Ragusa-Ibla geteilt, beide Stadtteile haben viele barocke Gebäude, Palazzi und Kirchen, wobei das seit der Antike besiedelte Ragusa-Ibla ein wahrer Traum ist, einfach sehenswert.
Montag - Tag vor der Weiterreise. Zum Abschied von den Feldkirchnern Anni und Norbert haben wir aus der Pasticceria EDUARDO in St. Croce eine Torta di Profiterols bianco geholt, und in der sehr warmen Nachmittagssonne genüsslich verspeist. Ein Traum, diese sizilianischen Leckereien, der Kommentar der Waage dazu fehlt aber noch ....
Beim Abschied von Helga und Peppo vereinbaren wir ein Treffen bei der Heimreise am Campingplatz Diamante in der Nähe von Salerno - für ca. 27. März.
Dienstag, 14.2.
Am Vormittag zahlen wir die Rechnung für die 30 Tage (261 EU) und machen uns auf die Weiterfahrt. Wohin wir fuhren und wie es weiter ging, steht im DRITTEN TEIL unseres Überwinterungsberichtes.