Salerno und Umgebung
SALERNO, PAESTUM, AMALFIKÜSTE, POMPEJI, VESUV
Region Kampanien
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Am Donnerstag, den 21. März fuhren wir um die Mittagszeit von Diamante los, Ziel war der Campingplatz Lido di Salerno, 16 km südlich von Salerno. Der Platz liegt direkt am Meer, der Preis beinhaltet gratis WLAN und heiße Duschen (nicht überall ist es so), ein Minimarkt ist auch vorhanden. Km Stand: 2.464
Freitag, 22. März. Wolkenlos, warm - Postkartenwetter. Am Vormittag starte ich die Kawa und wir fahren durch das Zentrum von Salerno zur Amalfiküste. Die ersten 3 Dörfer durchfahren wir, in Maiori legen wir den ersten Halt ein. Wir spazieren durch die Altstadt, besichtigen die Kirche und staunen über die auf fast senkrechten Felsen errichteten Häuser. Gleich faszinierend auch das Nachbardorf Minori.
Hauptort der Amalfiküste ist das Städtchen Amalfi, der Endpunkt unserer heutigen Tour. Einfach stark. Sehr viele Touristen drängen sich in den schmalen Gassen, bei den vielen Souveniergeschäften staut es sich, sämtliche Gastgärten sind voll besetzt. Kann mir vorstellen, dass es da in der Hauptsaison Blockabfertigung geben wird. Sensationell ist der "Monumentale Komplex von St.Andreas" mit der Cattedrale di Sant'Andrea Apostolo./em>
Samstag, 23. März
Heute steht die Besichtigung von Salerno am Programm. Das Zentrum der 140.000 Einwohner zählenden Stadt liegt am Nordende, ca. 16 km vom Camp entfernt. Wir parken die Kawa in der Nähe vom Riesenrad und machen uns auf Besichtigungstour. Natürlich landen wir auch bei der mächtigen Kathedrale, Brigitte zieht es aber eher in die breite und über 1 km lange Einkaufsstraße. Ich spaziere durch viele verwinkelte Gassen, dann in die Oberstadt mit tollem Ausblick auf Salerno, einen Spaziergang zum Castello lasse ich bleiben, es wären ca. 6 km zu gehen. Und das bei der Wärme heute - nein.
Von der Oberstadt sehe ich, dass das gestern still stehende Riesenrad in Betrieb ist, ich mache mich natürlich auf den Weg dorthin. Die 9 Euro sind gut angelegt, die Auffahrt auf 55 m lohnt sich ...
Den Sonntag verbrachten wir faul in der Sonne vor dem WoMo, am Montag machten wir wieder auf Kultur: das 24 km entfernte Paestum ist eine der besterhaltenen Tempelstädte Europas. Sie ist eine der interessantesten Sehenswürdigkeiten Italiens und wird jährlich von vielen Touristen besichtigt. Paestum (UNESCO-Weltkulturerbe) kann bedeutende Baudenkmäler aus griechischer und römischer Zeit vorweisen. Besondere Bedeutung kommt den drei großen dorischen Tempeln zu, die jeweils exemplarisch für eine Bauepoche des dorischen Baustils stehen: der Hera-Tempel (um 540 v. Chr.), der Tempel der Athena (um 510 v. Chr.) und der Poseidontempel (um 450 v. Chr.). Zentral in Paestum liegt das Amphitheater, das aus zwei Teilen besteht. Viele Reste von Häusern zeugen von der Größe der antiken Ansiedlung.
Einen Besuch wert ist auf alle Fälle das südlichste Dorf der Amalfiküste, Vietri Sul Mare, Mitglied der I borghi piu belli d'Italia (Vereinigung der schönsten Dörfer Italiens). Berühmt wurde Vietri durch die handgefertigte, bunte Keramik - Fliesen, Vasen, Teller, Lampen, Brunnen, verschiedene Figuren und Motive in  fröhlichen Farben spiegeln das türkisfarbene Meer, den blauen Himmel und die grüne Macchia wieder. Ein toller Dienstag-Ausflug, bevor wir morgen Mittwoch weiter fahren.
Mittwoch, 27. März.
Der Stellplatz Oasi Verde, ein paar Km außerhalb von Sorrento ist unser Ziel, laut Google Maps 68 km und 1:15 entfernt. Wir nehmen die Umfahrung von Salerno, fahren bis Vietrie sul Mare und von dort weiter nach Nocera Inferiore und Angri, für die 44 km bis hierher brauchte ich eineinhalb Stunden. Fürchterliche Straßen, enge Durchfahrten, gleich enge Umfahrungen von manchen Orten, viel Verkehr - teilweise nur stop and go. Und unübersichtliche Kurven. Und als Krönung lotste uns das Navi nicht über Pompeji sondern die kürzere Strecke über Sant' Antonio Abate zum Stellplatz. Und das Abenteuer ging weiter: laut Navi sollte ich rechts zum Stellplatz abbiegen, die Straße war aber gesperrt. Freundliche Anrainer kamen zu Hilfe und fragten, wohin wir wollen - es stellte sich heraus, dass die Koordinaten im Internet falsch waren und ich gar nicht nach rechts abbiegen soll, sondern ca. 1 km weiter den doch recht steilen Hügel hinauffahren muss, dort wäre der Stellplatz. Na gut, wir finden die Einfahrt und nach ca. 100 m wird der Weg ziemlich schmal und führt sehr steil nach unten. Ich bleibe stehen und schau mir die Abfahrt an - nie und nimmer fahre ich mit dem WoMo samt Hänger hier hinunter, weil eins ist sicher: herauf komme ich da nicht mehr. Also, abhängen, Hänger halb in eine Einfahrt schieben, dann mit dem WoMo im Retourgang zur Straße, umdrehen und hintrisch zurück zum Hänger. Wieder nette Leute, die uns fragen, wohin wir wollen - es waren die Besitzer des Agriturismo und wären bereit gewesen, uns mit dem Traktor wieder herauf zu ziehen, falls wir es nicht selber schaffen. Ich lehnte ab und wir fuhren wieder hinunter zur Küstenstraße, wo Brigitte einen Campingplatz gesehen hat. Das Tor war offen, ich fuhr hinein und erkundete das Gelände. Kein Mensch da, kein WoMo, nur ein paar Dauerwohnwagen. Bei der Rezeption war es finster - glücklicherweise kam aber eine Frau daher und ich sprach sie an, um die ziemlich unfreundliche Auskunft CHIUSO zu bekommen. Danke, das genügt, wir haben noch eine Adresse von einem Camp am anderen Ende von Sorrento, der offen haben sollte. SOLLTE. Rushhour in der Stadt, irre viel Verkehr auf ziemlich engen Straßen. Ein paar km nach Sorrento sehen wir den Platz - Chiuso. Umdrehen geht auch nirgends, so fahre ich ca. 10 km weiter, bis ich eine Möglichkeit zum Wenden finde. Wir sind beide frustriert, alles einfach zum Kotzen. Aber was solls, fahren wir weiter nach Pompeji und stellen uns halt dort auf einen Camp, weil nach Pompeji wollten wir ja eh. Am Nachmittag nach insgesamt 116 km in knapp 5  Stunden parkten wir am Camp Pompeji ein - die Pizza haben wir uns redlich verdient. Gegen Abend mache ich noch einen "Ausrauch-Spaziergang" ins Stadtzentrum zur Kathedrale - WOW !!!
Am Donnerstag gehen wir getrennte Wege, Brigitte will nicht die Ruinen bzw. Ausgrabungen besichtigen, ich schon. Sie spaziert daher ins 2 km entfernte Zentrum von Pompej zu der sensationellen Kathedrale, ich mache auf Antikkultur. Es ist ja schon ziemlich lange her, dass wir in Pompeji waren: 2002 bei mit unserem ERSTEN WOMO, dem ELNAGH MARLIN.
Freitag, 29.3.
Unsere Kulturtage nähern sich dem Ende - heute besichtigen wir das nördlichste Dorf der Amalfiküste - Positano, 38 km bzw. eine Stunde mit der Kawa vom Camp in Pompeji entfernt. So wie die anderen Dörfer bzw.  Städtchen ist auch Positano auf die sehr steile Küste "gepickt", die Straße zieht sich in unendlichen Kurven direkt an der Küste entlang, teilweise gut 100 Meter hoch über dem Meer, die Felsen fallen fast senkrecht ab. Die Abfahrt hinunter ins Dorf ist wieder eine Herausforderung, die schmale Straße wird als Einbahn geführt, viele Fußgänger und noch mehr Mopeds säumen den Straßenrand. Das Dorf selbst - wunderschön. Viele Keramikgeschäfte und Boutiquen, Konditoreien. Die Amalfiküste sollte sich jeder ansehen, der in die Nähe kommt, einfach sensationell.
Samstag, 30. März - der letzte Tag mit Aktivitäten. Heute fahren wir auf den Vesuv, die Straße endet auf  ca. 950 m Höhe, den Rest erwandert man in ca. 40 Minuten. Der Krater ist ziemlich tief, an einer kleinen Stelle kommt ein wenig Rauch aus den Felsen. Mehr Aktivitäten hat der Hausberg von Neapel zum Glück nicht. Der Vesuv war mein dritter Vulkan in Italien in den letzten 3 Jahren: zuerst Vulcano (stinkt ziemlich), voriges Jahr der Stromboli (raucht ziemlich fest) und heute eben der Vesuv (auch mit FlipFlops begehbar).
Am Nachmittag - nach einer letzten Pizza - kommt die Kawa auf den Hänger, 1.840 km sind wir damit gefahren. Brigitte kauft noch etwas an Proviant ein, das war es. Morgen Sonntag starten wir zur Heimfahrt.
Wenig PKW's, einige Reisebusse - und null LKW - so macht das Fahren Freude. Nach 644 km verlassen wir bei Occhiobello die Autobahn und stellen uns 3 km danach auf den örtlichen (gratis) Stellplatz. Und zufälliger Weise läuft im TV das Formel1-Rennen von Bahrain, dann auch noch der Moto-GP von Argentinien. So ein Glück für mich ....
Montag um 8 Uhr setzen wir die Fahrt fort, 349 km bis nach Villach sind noch zu fahren. Mittags sind wir zurück, das WoMo, der Hänger und die Kawa kommen bei Miki unter den Dampfstrahler.

3.573 km sind wir gefahren, haben durchschnittlich 10,5 Liter Diesel pro 100 km (gesamt 340 Liter, Preis zwischen 1,35 und 1,54 €) verbraucht, das ganze bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 69 km/h in 51 Stunden reiner Fahrzeit. Von Neapel-Nord bis Ugovizza-Tarvis zahlten wir stolze 97,90 Euro Maut (davon ca. 30 € für den Hänger). Wie viel kostet in Österreich eigentlich die JAHRESvignette?